Was ist Story Mapping?

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Story Mapping ist eine Methode zur Visualisierung

Was Story Mapping?

Story-Mapping ist eine Visualisierungsmethode. Es ist ebenfalls unter dem Namen User Story Mapping bekannt. Das Team soll ein Bild des gemeinsamen Ziels erhalten. Dies kann beispielsweise ein Projekt oder ein Produkt sein. Story Mapping schafft einen Überblick über die Kundenbedürfnisse und über das Backlog[1]. Diese Methode können Sie sehr vielfältig einsetzen. Häufige Anwendungen sind beispielsweise

    • Release Planung
    • Produktvision
    • Ziele

Story Mapping hilft dem Team, das Ziel aus unterschiedlichen Sichtweisen zu betrachten, z. B. aus Sicht des Kunden. Das kann selbstverständlich auch ein interner Kunde sein. Es ist ein enorm hilfreiches Tool für die Planung.

[1] Product Backlog ist eine priorisierte Liste von Funktionalitäten, die z. B. ein Produkt enthalten sollte.

Story Mapping – Definition

Die Story Map ist wie eine Landkarte. Der Lesefluss ist hier von links nach rechts. Die Storys sind priorisiert. Je weiter sie oben stehen, je wichtiger sind sie.

Wie erstellen wir ein Story Mapping?

Hierzu benötigen Sie erst einmal Ihre formulierten Storys. Es gibt im Story Mapping drei Ebenen. Diese helfen Ihnen ein Gesamtbild entstehen zu lassen sowie die Aufgaben zu priorisieren.

So bauen Sie ein Story Mapping auf!

Lassen Sie uns unser Story Mapping an einem Beispiel festmachen: Stellen Sie sich vor, Ihr Ziel ist in Ihrer Buchhandlung Ihre Produkte auch online anzubieten. Hier sehen Sie den Prozess aus der Sicht des Käufers.
    1. Ebene - Ziele (Epics) In unseren Beispiel: Buch aussuchen - Buch kaufen
    2. Ebene - Welche Aufgaben sind zu erledigen? Sortiment anschauen - Details zu einem Buch recherchieren - Ausgewählte Bücher in den Warenkorb legen - Daten eingeben - Online bezahlen - Buch erhalten (Diese Ebene beinhaltet die Sichtweise des  Kunden. Sie wird auch Backbone genannt.)
    3. Ebene - Was genau tut der Kunde jetzt? Wir machen es an dem Beispiel "Sortiment anschauen" fest. Produktkatalog einsehen - nach Themen filtern - nach Autor filtern - nach Titel oder ISBN Nummer filtern - evtl. einen Buchtipp der Woche betrachten - Was gibt es an Neuerscheinungen? Auf dieser Ebene befinden sich die User Storys.
 
Als Überschrift Ihrer Story Map hängen Sie bitte entweder die Persona oder Ihr Ziel, welches Sie gemeinsam mit Ihrem Team erreichen wollen. Wie die Skizze veranschaulicht, ist der Arbeitsbereich in verschiedene Abschnitte aufgeteilt. Unter Ihrer Persona, Ihrer Geschäftsidee oder Ihrer Vision – was auch immer Sie erreichen möchten - folgen dann die Ziele (Epics) in der grünen Farbe. Listen Sie diese Epics (Ziele) bitte nebeneinander auf und achten Sie auf eine logische Reihenfolge. Diese Ziele sind hier sehr weit gefasst. Direkt unter dem Epics bringen Sie nun die Aktivitäten und Aufgaben an. Diese beschreiben den Zielzustand detaillierter. Man spricht hier auch von dem Backbone (rote Karten). Darunter - unter dem Backbone – finden wir dann die User Storys (blaue Farbe). Diese sind noch detaillierter beschrieben als die Aktivitäten im Backbone. Die User Storys werden mit Release-Linien getrennt. Wenn diese Linie erreicht ist, bedeutet dass, das ein Teilziel erreicht ist. Das kann beispielsweise sein, dass wir unseren Kunden beliefern können. Das muss natürlich für den Kunden einen Nutzen darstellen. Es kann aber auch ein internes Ziel sein, dass Sie mit Ihrem Team erreichen möchten.

Der Ablauf

Schritt 1: Erstellen Sie eine kurze Übersicht oder Beschreibung. Das ist eine gute Planungsgrundlage. Das heißt Ihrer Story Map einen Rahmen geben. Beispiel:

Produkt oder Projektname

Was ist die Herausforderung, die wir lösen möchten?

Wer sitzt noch mit im Boot (z. B. Kunden), die wir auch berücksichtigen wollen?

Was sind die Inhalte, die wir planen, um unsere Herausforderung oder auch unsere Vision zu lösen?

 

Das bedeutet, Sie erstellen eine Art Steckbrief.

Schritt 2: Jetzt leiten wir das Zielbild ab. Hier geht es um die Planung der Aktivitäten beziehungsweise um die Ziele. Wenn Sie mehrere Ziele haben, dann beginnen Sie mit dem wichtigsten. Es empfiehlt sich immer, diese gut sichtbar aufzuhängen. Im Einzelnen bedeutet das:

    • Ziele sammeln
    • User Storys und Aufgaben sammeln
    • Nun gruppieren Sie Ziele und User Storys und Aufgaben
In diesem Schritt formulieren Sie nun bitte alle Aktivitäten. Wenn Sie dazu Post-its nutzen, funktioniert das in der Praxis sehr gut. Schreiben Sie bitte alle Schritte auf, die Ihr Kunde / User oder Sie mit Ihrem Team machen müssen. Wenn Sie mit dieser Methode Ihr neues Projekt oder Ihre neue Vision planen, überlegen Sie genau, welche Schritte zuerst erledigt werden müssen. Sonst laufen Sie Gefahr, dass Sie Ihr Ziel verfehlen. Im Anschluss daran hängen Sie bitte Ihre Ziele mit den jeweiligen User Storys untereinander. Somit entsteht ein Fluss von links nach rechts.
Schritt 3: Ergänzen Sie Details, fall notwendig. Sobald Alle Aktivitäten und Ziele formuliert sind, füllen Sie bitte entstandene Lücken in der Story Map. D. h. Sie sammeln jetzt gemeinsam mit Ihrem Team alle noch notwendigen Details, um diese Aktivität zu erfüllen. Es passiert häufig, dass an dieser Stelle User Storys noch einmal aufgeteilt oder zusammengefasst werden. Es kommt auch vor, dass neue Storys hinzugefügt oder entfernt werden. Wichtig ist, dass Sie bei den User Storys einen ähnlichen Detailgrad erreichen. Sie können hier auch das Vier-Augen-Prinzip anwenden: Geben Sie Ihre Produkt- oder Projektstory einer anderen Person. Sie können Sie ganz schnell Lücken ausmachen und diese dann schließen.

Schritt 4: Planen Sie Release ein. Sie haben Ihre Story vollständig? Sie haben auch schon Feedback mit eingearbeitet? Nun können Sie sich der Release -Planung widmen. Wenn Sie Ihre Story beispielsweise auf einer Wand visualisiert haben, dann können Sie ein ganz einfaches Kreppband nutzen, um den Release zu visualisieren. Auf einem Whiteboard nehmen Sie natürlich einen farbigen Stift hierzu.

Die Linie der Release-Planung zeigt Ihnen die Inhalte für die erste Iteration[1] an. Es sind sozusagen Zwischenziele, damit Sie Ihr Projektziel auch erreichen.

Die nachfolgenden Fragen sind hilfreiche für die Planung der Releases:

    • Was ist das Minimum an Aufgaben, die wir erledigen müssen, damit wir unser erstes Etappenziel (beispielsweise ein Produkt) erreichen?
    • Was sind die Voraussetzungen, damit wir in die nächste Phase gehen können?
    • Wenn es um ein Produkt geht: Wie sieht unser Minimal Viable Product aus? Das kann man aber auch auf andere Ziele übertragen.
    • Was sind sinnvolle nächste Schritte?

Noch übersichtlicher wird es, wenn Sie Ihre Releases auf einem separaten Post-it schreiben und ebenfalls visualisieren.

[1] Das Iterative Vorgehen beschreibt einen Vorgang, bei dem sich schrittweise einer Lösung genähert wird.

Tipps für das Story Mapping

Wenn Sie Projekte, Ziele, Visionen oder auch Produkte planen, kann diese Methode Sie enorm unterstützen. Dazu teilen Sie bitte mit allen Mitgliedern in Ihrem Team die Sichtweisen und Visionen aller Beteiligten. So können Sie mit Ihrem Team die Ziele ableiten. In diesem Prozess ist deshalb eine offene Kommunikation wichtig. Verwenden Sie auch bitte bei den Post-its verschiedene Farben, beispielsweise eine Farbe für die Ziele, Backbones und User Storys.

Häufig hat es sich bewährt, weiter Beteiligte in das Story Mapping einzubeziehen. Auch wenn diese nicht direkt am Projekt beteiligt sind, können Sie meistens gute Impulse und weitere Sichtweisen liefern.

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