Was bedeutet Build-Measure-Learn?

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Build-Measure-Learn ist ein kontinuierlicher Prozess!

Lean Start-up ist sehr vielseitig einsetzbar

Lean Startup bedeutet – richtig eingesetzt – für zahlreiche Branchen und Geschäftsmodelle eine tolle Chance. Das nachstehend beschriebene Modell können Sie für Gründungsideen nutzen. Sie können es jedoch auch einsetzen, wenn Sie konkrete Geschäftszweige, Dienstleistungen oder Produkte optimieren möchten.

Build-Measure-Learn

Build-Measure-Learn beschreibt einen kontinuierlichen Prozess, häufig in der Produktentwicklung eingesetzt wird. Diese Vorgehensweise wird jedoch mittlerweile in sehr zahlreichen Bereichen und Unternehmen genutzt. Ziel ist es hier, schneller am Markt zu sein.

Welches Prinzip steckt hinter Build-Measure-Learn

Build-Measure-Learn ist im Wesentlichen vergleichbar mit dem PDCA-Zyklus nach Deming – plan – do – check – act. Der erste Schritt „plan“ ist jedoch im Build – Measure – Learn kein separater Schritt, er wird in die drei Schritte integriert. Der Entwicklungsprozess ist somit fast ausschließlich auf Feedbackschleifen ausgerichtet, bzw. das „Produkt“ entsteht überhaupt erst aufgrund dieser Feedbackschleifen. Im Gegensatz zum klassischen Wasserfallmodell gibt es hier keine Konzepte oder Lastenhefte, die dann auf ihre Durchführbarkeit geprüft werden. Dieses ist ebenfalls im Build-Measure-Learn integriert.

Build – das Minimum Viable Product konstruieren

Der erste Schritt "Build": Hie entsteht ein sog. Minimum Viable Product (MVP). Dieser erste Schritt hat einen experimentellen Charakter. Das hier erstellte Produkt oder die Dienstleistung soll zwar funktionsfähig sein, aber noch nicht marktfähig. Im ersten Moment ist hier erst einmal das Feedback wichtig, welches wir von Kunden oder Geschäftspartner erhalten. Dieser Schritt dient vorwiegend dazu, so schnell wie möglich Feedback zu erhalten. Dieses ist natürlich für die weiteren Schritte eine entscheidende Grundlage für die weiter Entwicklung.

Wichtiger Hinweis: MVP muss in jedem Fall den Kundennutzen erfüllen. Schönes Design und beste Usability und UX[1] stehen hier erst einmal an zweiter Stelle. Es muss unbedingt für den Kunden funktionieren und einen Nutzen darstellen, d.h. Kundenbedürfnisse erfüllen und somit Kundenzufriedenheit sicherstellen.

[1] User Experience: Erfahrungswerte vom Kunden

 

Measure – Kundenfeedback einholen

Hier wird die traditionelle Marktforschung durch Produkttest beim Kunden ersetzt. Dies geschieht mit einem bewusst noch nicht marktreifen Produkt. Es geht hier in erster Linie darum, die Nachhaltigkeit des Geschäftsmodells zu prüfen. Es sollen also bewusst die Funktionen ermittelt werden, die dem Produkt noch zur Marktreife fehlen.

Learn – das Minimum Viable Product erweitern

In diesem Schritt leiten wir aus erhaltenem Feedback ab, welche Funktionen dem Produkt oder der Dienstleistung noch fehlen. Dabei wird zusätzlich zu dem herzustellenden Produkt oder der zu erstellenden Dienstleistung auch die Benutzung durch den Kunden betrachtet. Weitere Kriterien, die hier unter die Lupe genommen werden, sind die Kundenbeziehung zwischen Lieferant und Kunde.

Das Ergebnis ist dann das „Minimal Marketable Product“

Wenn Sie diesen Schritt oft genug wiederholt haben, entsteht ein nachhaltiges Geschäftsmodell, mit dem Sie dann an den Markt gehen können – damit meine ich die eigentliche Produktion und Vermarktung oder aber auch die Umsetzung.

Die Zielgruppe hier sind meistens die sog. „Early Adopters“[1]. Das sind Kunden, die ein Produkt beispielsweise wegen seiner innovativen Eigenschaften kaufen und bereitwillig hier auch Feedback geben. Durch den frühen Markteintritt sichern Sie Ihrem Unternehmen Marktanteile und auch ein starkes Wachstum für evtl. spätere Versionen, die einen breiteren Markt ansprechen.

[1] Erstanwender oder Pilotanwender

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