Kennen Sie die Werte Ihrer Mitarbeiter?

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Das ist für Führungskräfte enorm wichtig!

Es ist wichtig, dass Sie die Werte Ihrer Mitarbeiter kennen.

Kennen Sie die Werte Ihrer Mitarbeiter? Inwieweit haben Sie schon darüber nachgedacht? Gibt es Werte, die Ihre Mitarbeiter bereits mitbringen? Welchen Nutzen oder auch Schatten haben diese? Gibt es eine Bedeutung für Ihr Arbeiten im Team? In welcher Weise beeinflussen diese Werte der einzelnen Mitarbeiter den alltäglichen Umgang miteinander und das Arbeitsklima? Welche Ressourcen können Sie daraus nutzen, um die Produktivität zu steigern?

Sie sehen, dass das ein sehr komplexes und wichtiges Thema ist.

Lassen Sie uns mit einer kurzen Aufstellung von Werten beginnen, die Sie mit Sicherheit bereits gehört haben. Dennoch möchte ich Ihnen gerne die Bedeutung hiervon noch näherbringen.

Achtsamkeit

Lassen Sie uns mit der Achtsamkeit beginnen. Das bedeutet Fürsorge, Aufmerksamkeit und Mitgefühl. Wenn sie mit einem anderen Menschen achtsam umgehen möchten oder das Ziel haben, auf diesen Menschen achtzugeben, setzt das einiges voraus. Können Sie seine / ihre Bedürfnisse, Gefühle, Wünsche und Signale wahrnehmen. Können Sie diese auch empathisch beantworten. Zurückhaltung ist ebenfalls eine Form von Achtsamkeit, wenn Sie diese bewusst anwenden. Damit geben Sie Ihrem Gegenüber ausreichend Freiraum, um sich seinen Gefühlen bewusst zu werden und persönliche Erfahrungen zu sammeln.

Ehrlichkeit

Ehrlichkeit verbinde ich damit, in jeder Situation aufrichtig zu sein. Das gilt auch dann, wenn eine Notlüge vielleicht mal der einfachere Weg zu sein scheint. So geben Sie Ihrem Gegenüber die Gewissheit, woran er / sie bei Ihnen ist. Menschen verstehen, wenn wir Zweifel haben oder es uns schwerfällt, mit den richtigen Worten die Wahrheit zu sagen. Diese Erfahrung haben wir sicherlich alle schon gemacht. Ist es jedoch unser Ziel glaubwürdig und vertrauenswürdig zu sein, dann führt an einem ehrlichen Miteinander kein Weg vorbei.

Ermutigung

Ehrlichkeit verbinde ich damit, in jeder Situation aufrichtig zu sein. Das gilt auch dann, wenn eine Notlüge vielleicht mal der einfachere Weg zu sein scheint. So geben Sie Ihrem Gegenüber die Gewissheit, woran er / sie bei Ihnen ist. Menschen verstehen, wenn wir Zweifel haben oder es uns schwerfällt, mit den richtigen Worten die Wahrheit zu sagen. Diese Erfahrung haben wir sicherlich alle schon gemacht. Ist es jedoch unser Ziel glaubwürdig und vertrauenswürdig zu sein, dann führt an einem ehrlichen Miteinander kein Weg vorbei.

Freiheit

Der Begriff Freiheit hat für viele Menschen eine vollkommen andere Bedeutung. Dinge wie …

    • … sich in seinen Gedanken und Gefühlen frei zu fühlen.
    • … Dinge zu tun oder zu lassen.
    • … Entscheidungen für sich zu treffen.

Hierzu braucht es starke Wurzeln. Es entsteht häufig der Eindruck, dass es dem freiheitsliebenden Menschen an Anpassungsfähigkeit fehlt. Sie benötigen ihren kreativen Spielraum und scheinen sich nur schwer in Teams zu integrieren können.

Verlässlichkeit

Vielen Menschen ist Verbindlichkeit wichtig, damit sie sich sicher und geborgen fühlen können. Das kann beispielsweise ein strukturierter Tagesablauf sein. Ebenfalls sind für viele Menschen Rituale wichtig oder zuverlässige Absprachen. Dies führt dazu, dass Menschen sich orientieren können. Wenn etwas außerhalb der geregelten Bahnen läuft, kann das durchaus zu Konflikten führen. Hier geben gerade diese Menschen dem Team oft Stabilität und sind so eine Art Anker in der Not.

Kreativität

„Kreativität ist ein Kind der Freiheit.“ Sagt Elmar Treutsch – ein spontaner und nahezu unerschöpflicher Ideenreichtum. Dem liegt das natürliche Bedürfnis zugrunde, sich gestaltend auszudrücken, die Welt neu zu erfinden und Spuren zu hinterlassen. Menschen leben ihre Kreativität auf vielfältige Art und Weise aus. Diese Menschen werden gerne vom Umfeld beneidet und finden häufig hohe Anerkennung. Es gibt hier natürlich auch Schattenseiten: Eine Vielzahl der Ideen dieser kreativen Köpfe werden nur bruchstückhaft umgesetzt.

Humor

Es erleichtert das Leben ungemein, wenn wir ein Problem oder ein Missgeschick mit heiterer Gelassenheit betrachten können. Ein Lachen ist ansteckend. Ein Scherz oder ein humorvoller Kommentar sowie ein herzliches Lachen kann angespannte Situationen entschärfen. Die Situation kann sich innerhalb weniger Momente kpl. verändern. Eine Kritik am Mitarbeiter mit einer kleinen Portion Humor wird sein Selbstwertgefühl deutlich weniger verletzen. Selbstverständlich ist dies kein Allheilmittel alle Probleme des Alltags zu lösen. Dennoch ist es hilfreich, den Schattenseiten des  Lebens auch durchaus Positives abzugewinnen.

Gemeinschaft

Soziale Gemeinschaften sind für den Menschen wichtig. Hier kann er sich zu einer solidarischen Persönlichkeit entwickeln. Die früheste Gemeinschaft eines Menschen ist die Familie, in die man als Kind hereingeboren wird. In Laufe unseres Lebens sind wir in Gemeinschaften verbunden, wie z. B. Kindergarten, Schule, Studium oder Ausbildung. Diese Gemeinschaften setzen sich dann später beruflichen Alter fort. Das Gefühl der Verbundenheit braucht gemeinsame Interessen, Verständigung, Vertrauen und Wertschätzung. Etwas für eine Gemeinschaft zu tun ist genau so wertvoll, wie Teil einer Gemeinschaft zu sein.

Weitere Werte können sein:

    • Zeit
    • Wertschätzung
    • Vertrauen
    • Toleranz
    • Staunen
    • Hilfsbereitschaft
    • Herzlichkeit
    • Glauben
    • Geborgenheit
    • Freundschaft
    • Freundlichkeit
    • Familie
    • Einzigartigkeit
    • Einfühlungsgabe
    • Dankbarkeit
    • Anteilnahme
    • Achtung
Da unsere Werte schon in der frühen Kindheit gelegt werden, spielen Sie auch schon dort eine wichtige Rolle. Werte können Sie weder lehren noch können Kinder diesbezüglich belehrt werden. Dennoch erleben Kinder täglich zu Hause und in Institutionen, wie Menschen miteinander und mit ihnen umgehen. Das kann respektvoll, wertschätzend und achtsam sein. Es kann aber auch respektlos, geringschätzend und achtlos sein. Diese Formen prägen natürlich die Wertvorstellungen für unserer späteres Leben.

Warum es so wichtig ist, über die Werte der Mitarbeiter Bescheid zu wissen!

Es ist gegen die Natur des Menschen, seine persönlichen Werte „an die große Glocke zu hängen“. Üblicherweise behalten wir Menschen unsere Werte - und somit das was uns wichtig ist – eher für uns, statt dass wir über diese offen sprechen oder sie uns gar auf die Stirn zu schreiben.  Demzufolge macht es das für unsere Mitmenschen meistens schwer zu erkennen, was uns wichtig ist.  Dennoch wünschen sich die meisten Menschen, dass ihre Mitmenschen ihre Werte kennen und diese auch beachten. Insbesondere zu Beginn einer neuen zwischenmenschlichen Beziehung – egal welcher Natur – ist es besonders schwierig zu erkennen, was dem anderen wichtig ist. Im beruflichen Kontext ist diese Verschwiegenheit, was unsere Werte betrifft, besonders stark ausgeprägt. Letztendlich sind wir ja mit unseren Werten auch angreifbar. Daher gehen wir eher sorgsam damit um. Wer z. B. Wert auf Offenheit legt und im Arbeitsalltag mit allen Dingen allzu offen umgeht, der könnte überrannt und enttäuscht werden. Dies führe häufig zu Konflikten. Daher ist es auch richtig, mit unseren Werten gut und bewusst umzugehen.

Ein Fallbeispiel:

Stellen Sie sich auch manchmal die Frage, warum das Meeting zu einem umfangreichen Thema wieder einmal so schwierig war? Lag es vielleicht daran, dass wieder einmal einige Konflikte gab?

Das Problem begann damit, dass Frau M. 15 Minuten zu spät zum Meeting. Das brachte einiges an Unruhe mit. Herr F. sollte mittels einer PowerPoint Präsentation die Gruppe über den IST-Zustand des Projekts informieren. Danach sollte gemeinsam der SOLL-Zustand besprochen und erarbeitet werden. Herr F. ist technisch eher wenig begabt und somit hatte er erhebliche Schwierigkeiten, seine Präsentation ans Laufen zu bekommen. Es gab kein Bild auf der Leinwand. Herr A. nahm sich aufgrund des „Leerlaufs“ die Freiheit, doch noch schnell einen Kunden anzurufen. Als dann die Präsentation endlich funktionierte war Herr A. jedoch noch in seinem Kundengespräch „gefangen“. Das alles führte dazu, dass das Meeting letztendlich 30 Minuten später begonnen hatte als geplant. Als krönenden Abschluss dieser eh schon blöden Situation macht nun auch Abteilungsleiter, Herr B., seinem Unmut Luft. Er beschwert sich lautstark über die Unzuverlässigkeit seiner Mitarbeiter.

Hört sich jetzt vielleicht etwas übertrieben an, ist aber durchaus schon passiert.

Was hat nun Werte mit dieser Situation zu tun?

Wir nehmen einfach mal an, dass Ihnen die Pünktlichkeit Ihrer Mitarbeiter sehr am Herzen liegt. Das lässt den Rückschluss zu, dass Verlässlichkeit einer Ihrer wichtigen Werte ist, den Sie auch leben und es logischerweise auch von anderen erwarten.

Auf unser Beispiel bezogen bedeutet dies natürlich, dass Sie über die Verspätung von Frau M. verärgert waren. Frau M. musste jedoch noch schnell Ihren 3jährigen Sohn in die Kita bringen und geriet dann in den morgendlichen Stau. Für Frau M. ist Familie ein sehr wichtiger Wert.

Niemand hatte darüber nachgedacht, dass es unmöglich ist, eine PowerPoint Präsentation, wie Herr F. sie vorstellen sollte, innerhalb eines Tages fertigzustellen. Herrn F. sind Verlässlichkeit und Zeit sehr wichtig. Er wollte seine Ergebnisse ganz genau präsentieren. Deshalb war die Zeit – ein Tag – für ihn zu knapp bemessen.

Nur wenn Sie die Werte Ihrer Kollegen kennen, können Sie deren Handlungsweisen auch besser verstehen. Das eröffnet Ihnen die Möglichkeit, ganz anders mit ihnen zu kommunizieren. Weiterhin können Sie sich deutlich besser in deren Lage versetzen und somit mehr Verständnis aufbringen und auch zeigen. Es ist wohl ganz klar, dass sich dies auch positiv auf den Arbeitsalltag niederschlägt. Es verändert die Sichtweise. Auf unser Fallbeispiel bezogen verwandelt sich ein offensichtlich kompliziertes Meeting in ein Meeting mit unterstützendem und verständnisvollem Charakter.

Dadurch, dass Ihnen die Werte Ihrer Kollegen bekannt sind und das sich daraus ergebende Verständnis verändert sich Ihre Kommunikation. Sie erreichen eine höhere Produktivität im Team. Es werden Handlungsstrategien entwickelt. Bezogen auf unser Fallbeispiel kann das beispielsweise eine Unterstützung für Herrn F. sein, damit er seine PowerPoint Präsentation fertiggestellt bekommt und diese dann auch präsentieren kann. Oder aber das Team einigt sich auf Verhaltensweisen, wenn Frau M. wieder in die Situation gerät, ihren Sohn etwas später in die Kita zu bringen. Auf diesem Weg werden vorprogrammierte Missverständnisse durch wertschätzende Kommunikation und Kenntnis der Werte „abgeschafft“. Dies steigert die Produktivität im Team enorm und belastet nicht das Arbeitsklima.

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